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"Begriff Assistenzarzt abgeschafft"


Der Begriff des Assistenzarztes ist abgeschafft. Dies hat der 112. Deutsche Ärztetag in Mainz am 22. Mai dieses Jahres laut Aussage von Delegierten entschieden. Offiziell wird schon jetzt in allen Beschlüssen von "Arzt in Weiterbildung" geschrieben. Wie bei den Medizinischen Fachangestellten, die vorher Arzthelferinnen und davor Sprechstundenhilfen hießen, so war diese Entdiskrimierung von voll approbierten Ärzten aber noch ohne Facharzttitel dringend notwendig.

"Der neue Hippokrates" hat mit der Veröffentlichung des Artikels die Macht der Worte, der auch als Leserbrief in der Marburger Bund Zeitung erschienen ist, diese Diskussion angestoßen. Unser Mailsverteiler an Presse, Ministerien und Ärztekammern hat auf die Problematik aufmerksam gemacht. Nein, wir erwarten als Redaktion nicht, dass wir als Ursprung der Idee genannt werden. So funktioniert das System nicht. Das normale Vorgehen wäre zu sagen, man habe das ohnehin schon vorgehabt zu ändern. Hier mag sich jeder eine eigene Meinung bilden. Wir sehen allerdings: Es lohnt sich, Diskriminierung und Unrecht beim Namen zu nennen und dagegen aufzustehen. Dafür wird sich die Redaktion des neuen Hippokrates und alle seine Mitarbeiter, auch unter Ihnen, weiterhin einsetzen.


Autor: Der Neue Hippokrates





Kommentare zu dieser News:

Datum: Do 28 Mai 2009 17:29
Von: Pressestelle Bundesärztekammer


Sehr geehrter Dr. Haffner,

bezüglich Ihrer Anfrage möchten wir Sie darauf hinweisen, dass sich eine
Abschaffung des Begriffes ?Assistenzarzt? aus der Beschlusslage des
Deutschen Ärztetages nicht ergibt. Die Informationen, die Ihnen vorliegen,
beziehen sich auf eine Begriffsänderung, die sich ausschließlich auf den
Deutschen Ärztetag-Antrag V-01 "Evaluation der Weiterbildung" bezieht. Alle
anderweitigen Äußerungen sind nicht korrekt.

Mit freundlichen Grüßen
i.A. Katharina Wurche

Pressestelle der deutschen Ärzteschaft
Herbert-Lewin-Platz 1
10623 Berlin

Tel.: 030 / 4004 56 700
Fax: 030 / 4004 56 707

Datum: Sa 30 Mai 2009 13:27
Von: Verena Dicke


Sehr geehrter Herr Professor Hoppe,

mit Begeisterung habe ich, Ärztin in Weiterbildung zur Allgemeinmedizin,
dieses Jahr in Mainz erstmalig an einem Deutschen Ärztetag als Delegierte
für die LÄK Berlin teilgenommen.

Besonders gespannt verfolgte ich dabei natürlich die Diskussionen zu TOP
V, dessen Schwerpunkt bei der sehr begrüßenswerten Evaluation der
Weiterbildung lag, deren u.a. technische Herausforderungen, aber auch das
offen zu diskutierende Ungleichgewicht (durch zunächst fehlende
Offenlegung der Ergebnisse gegenüber den Ärztinnen und Ärzten in
Weiterbildung, was in meinen Augen die große Chance der Entwicklung zu
einer vertrauensvollen Lehr- und Lernkultur in unserem Lande weiter
verzögern wird).
Um so erfreuter war ich über die von den Delegierten befürwortete Änderung
des Begriffs "Assistenzarzt" auf Antrag von Frau Dr. Gitter. Soweit ich
mich erinnere wurde ein so oder ähnlich lautender Änderungsantrag zu
mehreren Anträgen gestellt - nicht nur zur Drucksache V-01 - und
übernommen.

Dürfen wir nun davon ausgehen, dass der Begriff "Assistenzarzt" zugunsten
von "Weiterzubildenden" bzw. (dem von uns favorisierten und vom MB bereits
gebrauchten) "Arzt/Ärztin in Weiterbildung" abgeschafft wurde?
Leider hören wir aus der Pressestelle der BÄK Gegenteiliges, was uns mit
Sorge füllt, wieder in die Kategorie des noch-nicht-approbierten =
nicht-ernst-zu-nehmenden Assistenten zu fallen - in der Wahrnehmung der
PatientInnen und zum Teil manchmal auch der KollegInnen.

Ich bitte Sie daher sehr herzlich, uns ein klärendes Wort zu übermitteln
und/oder ggf. diese Thematik in den entsprechenden Gremien zu diskutieren.

Freundliche Grüße,
Verena Dicke