Dank des Deutschen Aktiengesetzes müssen Umsätze und Gewinne von Aktiengesellschaften veröffentlicht werden. Daher kann man nachlesen, dass im Jahr 2007
• die Rhönklinik Gruppe bei einem Umsatz von 2.073 Mrd € einen Reingewinn von 111 Mio € (= 110.000.000,- €) (siehe
www.rhoen-klinikum-ag.com/rka/cms/rka_2/deu/33330.html)
• Die Sana Klink Gruppe bei einen Umsatz von 946 Mio €, einen Reingewinn von 32 Mio € (= 32.000.000,- €) (siehe
www.sana.de/fileadmin/templates/sana.de/main/downloads/Sana-Geschaeftsbericht-2007.pdf)
• die Helios Klinik Gruppe bei einem Umsatz von 1.8471 Mrd € einen Reingewinn von 63 Mio € (= 63.000.000,- €) (siehe
www.helios-kliniken.de/fileadmin/user_upload/Helios-Klinken.de/Ueber_HELIOS/Publikationen/HELIOS_Geschaeftsbericht_2007_deutsch.pdf)
• die Paracelsus-Kliniken bei einem Umsatz von 317 Mio € einen „Konzernjahresüberschuss“ von 3,1 Mio € (= 3.118.000,- €)
(siehe
www.paracelsus-kliniken.de/img/ejbfile/Paracelsus_Jahresbericht_web.pdf?id=11205)
ausweisen.
Und da jammern die Ärzte noch ???
Die deutsche Gesundheitspolitik favorisiert ganz klar die Bildung derartiger Versorgungsstrukturen! Kalkuliert die Politik, dass sich schon genügend geldgierige Leute finden, die Dritte (die auf den Job angewiesen sind) ausbeuten/ausbeuten lassen, damit sie dann sukzessive die Preise weiter drosseln kann und sich die – zwischengeschaltete – geldgierige Schicht als willige und machtvolle Handlanger zur Umsetzung dieser Pläne erweist?
Auch mein MVZ erwirtschaftete 2008 einen Reingewinn von etwa 250.000 € bei 3.4 Mio € Jahresumsatz ... mit nur etwa der Hälfte des üblichen Personals anderer (Einzel-)Praxen und einer untertariflichen Bezahlung (wer meckert kann gehen, es gibt genügend andere).
Nun ja, durch gnadenlose Ausbeutung der Beschäftigten kann man immer noch „Gewinne“ erzielen. Genau genommen sind dies allerdings nicht Gewinne, sondern (bei unserer heutigen Wirtschaftslage!) Erpressung und Übervorteilung, oder - kurz gesagt - Ausbeutung.
Dass unterm Strich auch die Arbeitszufriedenheit und damit letztendlich die Qualität leidet, ist verständlich. Somit geht das Ganze am Ende mal wieder auf den Patienten (den „Leidenden“) raus.
Ist das noch das „Sozial“-Gesetz, auf das wir lange Jahre so stolz waren?