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Der verkaufte Patient
Renate Hartwig kommt ursprünglich aus der Sozialarbeit, kämpft aber seit Jahren schon als Publizistin für eine Verbesserung des Gesundheitssystems und gegen seinen Ausverkauf an die freie Wirtschaft. Ihr im Jahre 2008 erschienenes Buch „Der verkaufte Patient“ ist Pflichtlektüre für jeden Patienten und jeden, der im Gesundheitswesen arbeitet. Hierin beschreibt sie mit Fakten untermauert nüchtern und mit Brillanz, wie die Regierung unser System verkauft hat, und es jetzt nur noch um eines geht: Ums Geld. Eine Gesundheitsindustrie ist entstanden, die das Vertrauen der Patienten verspiele, da man sich immer fragen müsse, ob die Therapie, die der Arzt verordne, wirklich indiziert ist oder ob sie nur der Steigerungsrate für sein Unternehmen „Praxis“ diene. Alles was nicht niet und nagelfest ist stehe zum Verkauf: „Kliniken, Praxen, Geräte, Personal und zuletzt die Patienten“.
Sie beschreibt die Gängelung der Hausärzte. Wie durch Überbürokratie, sinnentfremdetes zwangsweises Qualitätsmanagement und viele weitere Maßnahmen die Einzelpraxis zum Aufgeben gezwungen werden soll, um diese Aufgabe "Case Managern" im Auftrag von gewinnmaximierenden Unternehmen zu übertragen. Dann seien wir nur noch eine Nummer, durch die Elektronische Gesundheitskarte gläsern und steuerbar. Dann könnten wir ausgenommen werden wie Weihnachtsgänse, seien abhängig von einer Gesundheitsindustrie, die, wie die Rhön AG es bereits ankündigte, das gesamte Gesundheitssystem beherrscht.
Die Kassenärztlichen Vereinigungen seien eines der Grundübel. Entstanden kurz vor Beginn des dritten Reichs, gleichgeschaltet im August 1933 und nach dem Krieg fortgeführt quälten sie die niedergelassenen Ärzte in der Praxis mit einer Fülle von Regelungen und Anfragen und verträten eher die Politik als die Kassenärzte, die sie zu vertreten vorgeben. In Bayern habe der Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung (KV), Dr. Axel Munte, illeagale Tochtergesellschaften der Kassenärztlichen Vereinigung gegründet, um darüber 4,2 Millionen Euro verschwinden zu lassen. Gedeckt wurde das wohl auch vom Bayerischen Sozialministerium. Es sollte schon einmal Geld zur Seite geschafft werden, falls die KVen abgeschafft werden würden. Heute läuft nach Erkenntnis der Redaktion des neuen Hippokrates ein Amtsenthebungsverfahren gegen Herrn Munte, das auf massiven Druck des Hausärzteverbandes Bayern zustandekommen war.
Schon gibt es ein Gerücht, das aktuell in Internetforen diskutiert wird, dass der 1. Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Dr. Andreas Köhler, plane, eine Firma zu gründen, die von ihm selbst eingeführte und verpflichtende Qualitätsindikationen verwaltet und sich damit eine goldene Nase verdienen möchte. Erinnerungen an Ex-Kanzler-Schröder und Gazprom werden wach.
Ärzte und Patienten müssen zusammenstehen und sich nicht länger gegeneinander ausspielen lassen, fordert Renate Hartwig.
Renate Hartwig, „der verkaufte Patient“ – Wie Ärzte und Patienten von der Gesundheitspolitik betrogen werden. Erschienen bei „Pattloch“, München 2008. Preis 16, 95 Euro. Eine ausgesprochen empfehlenswerte Lektüre.
Autor: Der Neue Hippokrates
Kommentare zu dieser News:
Datum: Do 16 Jul 2009 19:50 |
Von: Manuela
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" Ärzte und Patienten"gemeinsam gegen die Gesundheitspolitik!mit Renate Hartwig
Sehr empfehlenswert,Dieses Buch ist die Bibel des Widerstandes gegen die Gesundheitsreform!
Als chronisch Kranker Patient weiss ich wovon ich rede. Dieses Buch beschreibt das System wie es ist. Ungerecht, intransparent und mafiös. Das Buch ist sehr gut recherchiert. In Wirklichkeit ist es noch schlimmer als im Buch beschrieben. Es trifft den Nagel auf den Kopf. Ich bedanke mich bei Frau Hartwig für Ihren einsatz ,für alle Patienten und unsere Ärzte. Bitte lesen Sie alle dieses Buch, stellen Sie zuhause Ihre Politiker zur Rede und erzählen Sie auch Ihrem Arzt, dass Sie verstanden haben, was los ist. Nur wir Gemeinsam mit unserer Stimmgewalt kann zu einer Umkehr führen.Und uns Helfen. Ich wünsche mir, daß viele Menschen dieses Buch lesen und aufwachen. Nur Ärzte und Patienten zusammen in breiter Front können uns alle noch vor dem Schlimmsten bewahren.
Liebe grüße,Manuela
Mehr Infos bei Frau Renate Hartwig auf Ihrer Seite:
http://www.patient-informiert-sich.de/ |
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