W E R B U N G
Offener Brief an Frau Ulla Schmidt




Kehl, den 29.05.2009


An Frau Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt
Platz der Republik
11011 Berlin

Betreff: Gesundheitsreform und ihre verheerenden Auswirkungen


Es soll niemand, frei nach der Devise "nichts sehen, nichts hören, nichts sagen" behaupten:
DAS HAB ICH NICHT GEWUßT!

Sehr geehrte Frau Ulla Schmidt,

ich fordere Sie
(...) hiermit auf, sich ernsthaft und zügig Gedanken um Ihre Aufgaben in der Gesundheitspolitik zu machen und mit der Problematik "Versorgung und Betreuung" der Kranken einen gangbaren Weg zu finden!

Ich habe gestern wieder am eigenen Leib erleben müssen, was in der Versorgung in Ihrem tollen Gesundheitswesen schief läuft! Es kann und darf doch wirklich nicht in Ihrem Interesse sein, das Sie uns chronisch Kranke die für uns notwendige Versorgung verwehren und damit riskieren, dass etwas Ernsthaftes passiert! Wer arm ist, stirbt eher? Genau das habe ich gestern wieder erlebt!

Ich hatte gestern mal wieder eine Operation meiner Hidradenitis Suppurativa. Das hat nichts mit Pickel zu tun. Ich habe so viele Operationen wegen der Erkrankung bis jetzt gehabt! Über 40! Nur bekomme ich immer zu hören, die Ärzte dürfen Ihnen alles verordnen, was sie brauchen! Das stimmt so nicht! Durch Ihre Vorschriften durfte ich gestern nicht in der Klinik bleiben, da Abszess-Operationen ambulant durchgeführt werden sollen/können.

Ja, das mag ja bei einem normalen Abszess so sein, aber nicht bei Hidradenitis Suppurativa, da die Abszesse sich anders auswirken! Mir ging es gestern Abend so schlecht, aber ich musste nach Hause, da die Ärzte mich nicht aufnehmen dürfen wegen Abszess-OPs. Ich bin 32 Jahre alt, habe in meinem ganzen Leben lang nichts verbrochen. Warum werde ich denn nur so gestraft? Ich wäre auch lieber gesund, nur leider ist das nicht so, und ich muss mit meiner Erkrankung leben. Es geht mir schon schlecht genug mit der Erkrankung, und ich frage mich gerade mal wieder, warum ich durch die Gesundheitsreform immer wieder Knüppel zwischen die Beine geworfen bekomme? Warum darf mich mein Arzt nicht so behandeln, wie er es denkt? Wie es die Situation erfordert? Ich habe gestern die Narkose so schlecht vertragen, während der Einleitung kann mir die Galle hoch, und ich habe mitbekommen, wie ich abgesaugt werden musste. Ich wurde an 3 Stellen gleichzeitig operiert und mir ging es sehr schlecht hinterher. Und den Ärzten sind die Hände gebunden! Ich habe heute Morgen noch Blut gebrochen, und die Nasse blutet mir. Ich war bei meiner Hausärztin, die mich fragte, wie man eine Patientin in so einer Situation nur entlassen kann?

Tja, wie und warum wird so über uns verhandelt, ohne dass Sie sich mal mit uns Kranken wirklich beschäftigen? Sie sitzen sehr weit weg, und ich habe das Gefühl, Ihnen ist alles egal. Aber das darf es nicht sein, Frau Gesundhheitsministerin Schmidt. Wo ist das Problem, sich mal mit verschiedenen Erkrankungen auseinander zu setzen, und die Strukturen zu ändern? Man könnte durch die richtige Behandlung so viel Geld einsparen, es muss nur richtig verteilt werden! Wir wollen ja nicht einen Wellnesurlaub auf Krankenschein! Nein, wir möchten mit Würde behandelt werden. Mittlerweile geht es mir so schlecht durch die Vorschriften der Gesundheitspolitik, dass ich mich manchmal frage, ob eine Absicht hinter all dem steckt. Wo ist da bitte die Menschlichkeit? Ich möchte doch gar nicht viel, nur ein menschenwürdiges Leben und eine angemessene Würde. Ich bin langsam am Verzweifeln, da ich nicht mehr weiß, wie ich mit der ganzen Situation klar kommen soll. Liebe Frau Schmidt, ich lade sie mal 2 Wochen zu mir nach Hause ein, dann können Sie sich selbst überzeugen, wie es mir mit meiner Erkrankung im täglichen Kampf so geht. Ich könnte Ihnen viele Wege aufzeichnen, was man ändern könnte an der Versorgung, um kostengünstiger zu Arbeiten. Ich hoffe, ich bekomme mal eine Antwort von Ihnen persönlich, ohne dass auf Paragrafen und Links verwiesen wird durch Ihre Sekretärinnen/Sekretäre.

Hochachtungsvoll,

Manuela Börsig

akneinversa.forumieren.de/


Autor: Manuela Börsig