Die Pressezensur in Ungarn, die Inhaftierung von Regierungsgegnern in Weißrussland und der Umgang mit der Internetplattform WikiLeaks zeigen, wie wenig selbstverständlich eine Pressefreiheit ist. Laut „Reporter ohne Grenzen“ liegt Deutschland im Vergleich der Länder nur auf Rang 17. Die Pressefreiheit wie das Recht auf freie Meinungsäußerung sind Grundfesten der Demokratie und deshalb im Artikel 5 des Grundgesetzes festgeschrieben.
Doch die Beeinflussung der Presse geschieht in Deutschland mehr oder weniger subtil. Wenn zum Beispiel Bundespräsident Wulff eine „Qualitätsnorm“ für Journalismus fordert droht eine Zensur durch die Hintertür, werden regierungsliebsame Veröffentlichungen gefördert und ein im letzten Jahrzehnt so modern gewordenes Qualitätsmanagement als Machtmittel missbraucht. Ähnliches sehen wir in den Arztpraxen, wo Qualitätssicherungssysteme installiert werden sollen, die nicht selten wie Steuerungsinstrumente wirken und den Patienten und Ärzten nur selten helfen.
Aber gerade die freie Meinungsäußerung in Wort, Schrift und Bild ist ein wichtiges Kontrollinstrument des Volkes, um auf Missstände aufmerksam zu machen. Dazu gehören auch Vorgänge in der Regierung, die durchsickern, auch wenn sie ursprünglich nicht für die breite Öffentlichkeit gedacht waren. Beispiele wie die Watergate-Affäre, der Seveso-Dioxin-Skandal, die mit Glykol gepantschten Weine in Italien, der Gammelfleischskandal wären ohne eine Pressefreiheit gar nicht ans Licht gekommen. Vielmehr sollte die Pressefreiheit um ein Whistleblower-Gesetz erweitert werden, so dass Informanten aus Regierung und Betrieben geschützt werden, wenn die Verbreitung der Informationen von allgemeinem Interesse ist.
Der neue Hippokrates möchte zur wirklichen Pressefreiheit ein Stück weit beitragen und bietet jedem die Möglichkeit, geschützt durch ein Pseudonym über Missstände im Gesundheitswesen zu veröffentlichen. Dabei ist es egal, ob Sie Patient, Arzt, Pfleger oder Schwester, Physiotherapeut, Ergotherapeut oder einfach ein wachsamer Beobachter sind. Nehmen Sie mit uns Kontakt auf, nur zusammen können wir das Gesundheitssystem vor einem Ausverkauf an die Wirtschaft, vor Fremdinteressen schützen und ein System installieren, das bei guten Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter des Gesundheitssystems den Patienten nachhaltig hilft. Veröffentlichen Sie Artikel über unsere Plattform, diskutieren Sie in unseren Foren, schreiben Sie uns E-Mails: info@der-neue-hippokrates.com
Ihnen allen ein frohes neues Jahr 2011 mit viel Rückgrat und Mut, sich für unsere Demokratie und das Recht auf freie Meinungsäußerung einzusetzen.
Christian Haffner
Herausgeber von
www.der-neue-hippokrates.com