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Thema: "Zukunft des Gesundheitswesens" Antwort schreiben Eine Ebene höher
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Verweis zu diesem Beitrag  Der Neue Hippokrates

Wie sehen Sie die Zukunft des Gesundheitswesens? Wie würden Sie sich ein ideales Gesundheitssystem vorstellen? Was können wir tun, um dies zu erreichen? Wie sehen Sie die zunehmende Privatisierung der Krankenhäuser und der Praxen? Ihre Meinung ist gefragt!
So 29 Jun 2008 01:08
Die Internetzeitung für das Gesundheitswesen
Verweis zu diesem Beitrag  Dr. Großes Rad

In letzter Zeit höre ich vermehrt, dass die Krankenhauskonzerne mit der Gründung der Medizinischen Versorgungszentren zunehmend für die Abschaffung der normalen Praxen wie wir sie kennen sorgen. Das Problem dabei ist, dass damit auch die vorher niedergelassenen Ärzte von den Konzernen wie Rhön, Sana, Helios, Asklepios usw. abhängig werden. Ich habe schon gehört dass die Austrocknung des ambulanten Sektors politisch gewollt und geplant ist. Dann sind wir Patienten zu 100% von Aufsichtsräten Geschäftsführungen und Aktionären abhängig. Das halte ich für eine schlimme Entwicklung. Ebenso habe ich Freunde die in privatisierten Kliniken arbeiten und mir von extrem schlimmen Arbeitsbedingungen berichten, unter denen alle leiden, nicht zuletzt der Patient. So kann es meiner Meinung nach nicht weitergehen.
Ich denke, wir sollten uns überlegen ob gewinnorientierte Unternehmen überhaupt Krankenhäuser leiten dürfen. Vielleicht wären Stiftungen besser, bei denen das Geld wieder reinvestiert wird?
bearbeitet:
So 29 Jun 2008 17:58
Die Mächte der Dunkelheit scheuen das Licht
Verweis zu diesem Beitrag  Uhu

man muss sich auch fragen woher die Gewinne der Aktien-Konzerne stammen???
Die Rhön-Kliniken freuen sich über einen Überschuss von mehreren Millionen - nach Abzug aller Betriebs- und Personalkosten.
Woher kommt das Geld?? das ist der Rahm aus den Beiträgen der Mitglieder in der gesetzlichen Krankenversicherung. Dieses Geld wird den Patienten zur Profitmaximierung entwendet - Diese Profite/Dividende ist der Anteil der den Patienten als nicht erbrachte Leistungen und den dort Beschäftigten als Lohn vorenthalten wird.
Ein politisch gewollter Skandal
So 29 Jun 2008 01:28
Verweis zu diesem Beitrag  Dr. Großes Rad

Ja ich vermute genauso ist es. Die Verquickung zwischen Politik und den Privatkliniken ist ein riesen Problem. Es ist kein Geheimnis dass der Gesundheitsexperte der SPD Prof. Lauterbach im Aufsichtsrat des Rhön-Klinikums sitzt und dafür 26 000 Euro kassiert. Über die Ämterhäufung in unserem Gesundheitssystem auch in der Berufspolitik der Ärzte könnte ich noch einiges sagen. Es muss einen nicht wundern wenn das System für uns den Bach runter geht aber die Lobbyisten gewinnen. Ich frage mich nur wie können wir das wieder umdrehen? Wahrscheinlich bräuchten wir hier viele Berichte über die Situationen in den Kliniken dieser Konzerne vom Personal und auch von den Patienten.
So 29 Jun 2008 11:10
Die Mächte der Dunkelheit scheuen das Licht
Verweis zu diesem Beitrag  alles-wird-gut

Ich habe aus erster Hand Infos bekommen, wo der Chefarzt in einer Akutklinik seine junge Assistenzärztin, die gerade erst angefangen hatte, völlig im Stich lies. Sie hatte natürlich noch keine praktische Erfahrung, wie das so ist am Anfang. Im ersten Sonntagsdienst alleine für die Klinik zuständig hatte sie Patienten mit Lungenembolie, Herzinfarkt, Schlaganfall, Epilepsie, einen auf der Station, der gerade im Sterben lag praktisch gleichzeitig zu betreuen. Sie rief ihren Chefarzt um Hilfe, der zuerst nicht kommen wollte. Nach mehreren Anrufen kam er und orderte sie ab zur Visite auf seiner Privatstation, statt auch nur einem Patienten zu helfen. Was ist das denn? Da die Dame Angst hat, sich ihre Karriere zu verbauen unternimmt sie nichts. Das ist bei weitem nicht der einzige Fall, der mir von einer privatisierten Klinik zu Ohren gekommen ist. Hier muß die Politik endlich handeln! Macht die Augen auf Politiker und die Portemonnaies zu!
Sa 05 Jul 2008 17:02
Verweis zu diesem Beitrag  Tabaluga

Mir geht unser Gesundheitssystem echt auf die Nerven! Reform nach Reform solange man denken kann, und es wird immer schlechter. An allen Ecken und Enden werden wir Bürger abgezockt. Wir brauchen eine Reform von der Basis her, nicht von Leuten, die nicht selbst unter ihrem Tun leiden. Die Ministerriege bekommt doch Privatbehandlungen, da werden Stationen geräumt, wenn die anrücken, das habe ich selbst miterlebt. Und zwar auch, wenn Ex-Minister, und auch, wenn sie gesetzlich versichert sind. Wir sollten hier im Forum mal diskutieren, wie wir es besser machen können. Weg mit der vielen Kontrolle und der Verwaltung, würde ich sagen. 50% der Kosten für den ambulanten Sektor gehen für die Verwaltung drauf! Das ist doch verrückt! Das Geld sollte den Patienten und den Mitarbeitern im Gesundheitssystem zu Gute kommen.
So 06 Jul 2008 10:02
Verweis zu diesem Beitrag  stan oliver

Das wäre eine große Gefahr für die Versorgung der Bevölkerung, wenn die Politik Medizinische Gesundheitszentren installiert. Langfristig würden wir Patienten merken, wie sinnvoll die Nähe zu Arztpraxen war und welche Nachteile die weit entfernten, anonym handelnden Zentren für die Menschen mit sich bringen. Auch ist abzusehen, daß die Konzerne mit ihrem Gewinnstreben kühl kalkuliert nur nach ökonomischem Nutzen statt nach medizinischer und humanitärer Notwendigkeit handeln würden. Wir alle sollten dazu beitragen, diese Bedrohung abzuwenden, indem wir gemeinsam über Medien wie diese Internetzeitung eine Kampagne gegen diese Neuerung entfachen helfen.
Sa 12 Jul 2008 22:12
Verweis zu diesem Beitrag  Der Neue Hippokrates

Wir als Redaktion des Neues Hippokrates möchte auf den Artikel von unseren Redaktionsmitgliedern Dr. Christian Haffner und Dr. Marcus Schmidt Sind Hausärzte wirklich noch erwünscht im Deutschen Ärzteblatt Nr. 30 aufmerksam machen. Hier haben wir einige Hintergründe beschrieben, weshalb wir denken, dass Hausärzte politisch nicht mehr gewünscht sind und schon das Aussterben der Gattung vorbereitet wird. Lesen Sie selbst unter http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?srcheftid61030
Mo 28 Jul 2008 21:12
Die Internetzeitung für das Gesundheitswesen
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