W E R B U N G
Gründung der Jungen Allgemeinmedizin Deutschland (JADe)




Die Zukunft der Allgemeinmedizin in Deutschland ist unsicher. Zum einen herrscht - insbesondere in den bereits heute primärärztlich unterversorgten Gebieten Ostdeutschlands - ein zunehmender Hausärztemangel durch Überalterung zum anderen entscheiden sich immer weniger junge Mediziner nach dem Studium für die Weiterbildung im Fach
(...) Allgemeinmedizin. Gründe dafür gibt es sicher viele. Ein Grund dürfte sein, dass die Arbeits- und Weiterbildungsbedingungen in diesem Fach als schlecht angesehen werden. So gibt es in den meisten Regionen Deutschlands einen deutlichen Einkommensverlust in den Abschnitten der ambulanten allgemeinmedizinischen Weiterbildung. Zudem verunsichert die geplante Einführung von Case Managern anderer Fachrichtungen und der Ausbau der Medizinischen Versorgungszentren junge Mediziner mit dem Berufsziel Hausarzt. Werden Sie gebraucht? Werden Sie von der Regierung gewollt und unterstützt?


Auf dem Kongress der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin im September 2008 in Berlin wurde in der Sektion Weiterbildung die Arbeitsgemeinschaft "Junge Allgemeinmedizin Deutschlands" (JADe) gegründet. Sie richtet sich an alle Ärzte in der Weiterbildung im Fach Allgemeinmedizin und an Fachärzte in den ersten fünf Berufsjahren. Als Kommunikationsplattform bestehen derzeit ein Internetforum (JA-De-subscribe@yahoogroups.de) und eine Internetpräsenz (www.jungeallgemeinmedizin.de). Die JADe entstand zunächst aus einzelnen Mitgliedern bestehender regionaler Gruppen von Ärzten in der Weiterbildung wie dem Forum Weiterbildung Heidelberg, der WABe in Berlin und vergleichbarer Initiativen in Kiel, Hessen und Freiburg. JADe hat das Ziel der Interessensvertretung des allgemeinmedizinischen Nachwuchses in Deutschland. Sie ist damit vergleichbar mit der JAMÖ in Österreich, der JHAS in der Schweiz und ähnlichen nationalen Organisationen in fast ganz Europa. Allen gemeinsam ist das Bestreben die Arbeits-, Weiterbildungs- und Forschungsbedingungen für angehende Hausärzte zu verbessern und ein Netzwerk von jungen Allgemeinmedizinern zu bilden. Sie ist somit ein Ansprechpartner sowohl für junge Mediziner als auch für Entscheidungsträger aus Politik und Ärzteschaft.


Als international übergreifende Organisation junger (angehender) Allgemeinmediziner besteht seit 2004 die Vasco da Gama Bewegung. Diese wiederum ist Teil der weltweiten Gesellschaft der Hausärzte und Familienmediziner (WONCA) und beinhaltet verschiedene Arbeitsgruppen, in denen Themen wie Ausbildung, Forschung, Austauschprogramme und Förderung des Nachwuchses diskutiert und eigene Projekte initiiert werden. Eines der Projekte ist eine europaweite Umfrage zur
Weiterbildungssituation in der Allgemeinmedizin . Einmal jährlich findet im Rahmen des europäischen WONCA Kongresses eine Vorkonferenz statt. Zuletzt trafen sich Teilnehmer aus 40 Ländern in Istanbul. Nächstes Jahr findet die Konferenz in Basel statt.


Autor: Der Neue Hippokrates