W E R B U N G
Deutschland Entwicklungsland der ärztlichen Weiterbildung


Ein erschreckendes Beispiel, Schicksale wie Ihres habe ich während meiner Weiterbildung zuhauf angetroffen. Vor allem Leute mit Kindern und Kranke werden durch die strengen Regeln der deutschen Weiterbildungsordnungen massiv benachteiligt. Weiterbildungszeiten von 15 Jahren und mehr sind keine Seltenheit und viele können ihre Weiterbildung nie (...) beenden und fristen ihr Dasein als so genannte Altassistenten. So etwas gibt es in keinem anderen Land Europas - überall sonst bekommt man einen Vertrag für die gesamte Weiterbildung und der Weiterbilder hat die Bringschuld, dass man in der vorgegebenen Zeit - für die Allgemeinmedizin sind dies zum Beispiel in Holland und England 3 Jahre - die notwendigen Lerninhalte auch tatsächlich lernt. Dort bemüht man sich sehr um eine gute und strukturierte Weiterbildung. In Deutschland hingegen herrscht der pure Feudalismus: eine illustrer Kreis alter Männer in den 17 deutschen Ärztekammern denken sich irrwitzige Weiterbildungsordnungen aus, deren einziger Zweck darin besteht, den Arzt in Weiterbildung - Assistent genannt - zu einem gefügigen Arbeitstier für möglichst lange Zeit zu machen. Wer gegen das System aufbegehrt oder dessen Tempo nicht durchhält, wird abgestraft, indem er den Facharzttitel nicht bekommt. Ein Haufen Erbsenzähler in den Kammern wacht akribisch über jede einzelne der tausenden Untersuchungen, OPs etc., die man bescheinigt bekommen haben muss.


Autor: Dr. Heuteufel